Von Kanada um die Welt  – und bald auch in Baden-Württemberg!

Der Mad Pride Day ist ein bedeutendes Ereignis in der Welt der psychischen Gesundheit, das in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen hat. Diese Bewegung, die sich für die Entstigmatisierung von psychischen Erkrankungen und den Respekt für Menschen mit psychischen Gesundheitsproblemen einsetzt, hat ihren Ursprung in Kanada, bevor sie nach Deutschland und in die Schweiz übergeschwappt ist.

Kanada: Die Geburtsstunde des Mad Pride

Die Wurzeln des Mad Pride Day reichen zurück in die frühen 1990er Jahre nach Toronto, Kanada. Dort begann die Bewegung, sich unter dem Namen „Psychiatric Survivor Pride Day“ zu formieren. Die Aktivisten, darunter Bonnie Burstow und Don Weitz, waren maßgeblich an der Gründung beteiligt. Ihre Hauptziele waren die Beseitigung von Vorurteilen und Diskriminierung gegenüber Menschen mit psychischen Erkrankungen sowie die Förderung von Selbsthilfe und Selbstbestimmung.

In den folgenden Jahren gewann die Bewegung an Dynamik und breitete sich über Kanada aus. Der Name änderte sich schließlich in „Mad Pride“, um die Botschaft von Stolz und Empowerment besser zu vermitteln. Die erste offizielle Mad Pride Parade fand 1993 in Toronto statt und markierte einen Meilenstein in der Geschichte der Bewegung. Die Idee hinter der Parade war es, die Vielfalt der Erfahrungen und Perspektiven von Menschen mit psychischen Gesundheitsproblemen zu feiern und gleichzeitig auf die bestehenden Probleme aufmerksam zu machen.

Deutschland: Die Ausbreitung des Mad Pride

Die Ideen und Prinzipien des Mad Pride verbreiteten sich schnell über die Grenzen Kanadas hinweg, und Deutschland war eines der Länder, in denen die Bewegung fruchtbaren Boden fand. In Deutschland wurde der Mad Pride Day erstmals im Jahr 2001 in Berlin begangen. Unter der Führung von Aktivisten wie Jule Bönkost und Joachim Schnackenberg wurden Veranstaltungen organisiert, die dazu beitrugen, die Entstigmatisierung der psychischen Gesundheit in Deutschland voranzutreiben.

In den Jahren danach breiteten sich die Mad Pride-Aktivitäten auf andere deutsche Städte aus, und die Bewegung gewann an Sichtbarkeit. Die deutsche Mad Pride-Bewegung fokussierte sich auf die Förderung von Menschenrechten, die Verbesserung der Versorgung und die Entstigmatisierung von Menschen mit psychischen Erkrankungen. Es entstanden zahlreiche Veranstaltungen, darunter Workshops, Seminare und Paraden, um diese Ziele zu erreichen.

Nun starten wir auch in Baden-Württemberg, um einen Mad-Pride-Day auf die Beine zu stellen.

Die Schweiz: Der Mad Pride findet ein Zuhause in den Alpen

Auch in der Schweiz fand der Mad Pride Day Anklang. Die Bewegung erreichte das Alpenland in den 2000er Jahren und wurde dort von engagierten Aktivisten wie Manuel Itten und Jacqueline Metzger vorangetrieben. Ähnlich wie in Kanada und Deutschland ging es auch hier darum, die Entstigmatisierung und die Anerkennung der Rechte von Menschen mit psychischen Gesundheitsproblemen zu fördern.

Schweizerische Mad Pride-Veranstaltungen sind vielfältig und reichen von Diskussionsforen bis hin zu Kunstausstellungen, die die kreativen Ausdrucksformen von Menschen mit psychischen Erkrankungen in den Mittelpunkt stellen. Der Mad Pride Day hat in der Schweiz dazu beigetragen, das Bewusstsein für psychische Gesundheit zu schärfen und die öffentliche Diskussion darüber voranzutreiben.

Diese Veranstaltungen in der Schweiz sollen auch das Vorbild für den Mad-Pride-Day in Baden-Württemberg sein.

Fazit: Eine internationale Bewegung für psychische Gesundheit

Der Mad Pride Day hat eine lange Reise hinter sich, die in Kanada begann und sich über Deutschland und die Schweiz hinaus erstreckte. Diese Bewegung hat das Bewusstsein für psychische Gesundheit weltweit geschärft und dazu beigetragen, Vorurteile und Diskriminierung zu bekämpfen. Heute ist der Mad Pride Day ein wichtiger Tag, an dem Menschen weltweit zusammenkommen, um die Vielfalt der Erfahrungen im Zusammenhang mit psychischer Gesundheit zu feiern und für eine bessere Zukunft einzutreten, in der alle Menschen gleichberechtigt sind, unabhängig von ihrem psychischen Gesundheitsstatus.